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Reformationsstadt Lausanne

Schweiz

Lausanne

Erste protestantische Hochschule im französischen Sprachraum

Lausanne liegt in der französischsprachigen Schweiz im Kanton Waadt. Die Einführung der Reformation in der ehemaligen Bischofsstadt ging einher mit den politischen und militärischen Machtkämpfen des 16. Jahrhunderts in der Schweiz.

Lausanne schloss mit Bern und Freiburg 1525 einen Burgrechtsvertrag. Als Bern bald darauf die Stadt Genf gegen die Gebietsansprüche des Herzogtums Savoyen verteidigte, mussten die verbündeten Lausanner mit in den Krieg ziehen. 1536 eroberte das evangelische Bern die Waadt von den Savoyern und machte Lausanne zum Verwaltungszentrum der Waadt. Zugleich wurde in der Bischofsstadt die Reformation eingeführt und Bischof Sébastien de Montfalcon floh aus der Stadt.

Als Reformator kam auf Bitten der Lausanner Bürgerschaft Pierre Viret (1511-1571). Er stammte aus der Nähe, war in Orbe in der Waadt geboren und hatte in Paris zeitgleich mit Calvin am Collège de Montaigu studiert. Dort war er mit reformatorischem Gedankengut in Kontakt gekommen. Wegen seiner evangelischen Gesinnung musste er Paris verlassen und predigte ab 1531 in der Waadt den neuen Glauben. Zur Einführung der Reformation wurde auf Anordnung Berns im Oktober 1536 in Lausanne eine Disputation abgehalten, deren Ausgang jedoch schon vorbestimmt war. Pierre Viret vertrat unter anderem mit Guillaume Farel (1489-1565), Jean Calvin (1509-1564) und Pierre Caroli (1480-1545) die evangelische Seite. Zu Weihnachten desselben Jahres wurde der katholische Kultus abgeschafft und Pierre Caroli als evangelischer Pfarrer eingesetzt. Zur Ausbildung der Pastoren wurde 1537 die Académie de Lausanne als erste protestantische Hochschule im französischen Sprachraum gegründet, die schon bald über 700 Studenten hatte. 1552 wurde der Reformator Theodor Beza (1519-1605) zum Rektor der Akademie berufen. Nur sechs Jahre später trat Beza von diesem Amt zurück und ging zur Unterstützung Calvins nach Genf, wo er ebenfalls Rektor der im Entstehen begriffenen Akademie wurde.

Die Reformation in Lausanne ist durch eine enge Verflechtung mit staatlichen Interessen gekennzeichnet. Bis heute ist eine enge Bindung zwischen der reformierten Kirche und dem Staat charakteristisch für die Waadt – und in dieser Weise ein Unikat in der Schweiz. Als Zeugnisse der Reformationszeit lassen sich in Lausanne die Akademie und die Kathedrale bestaunen. Die Kathedrale, die Anfang des 16. Jahrhunderts prächtig ausgeschmückt wurde, zeigt viele Folgen des reformatorischen Bildersturms, welchen nur ein Fenster aus vorreformatorischer Zeit überstanden hat. Auch die Apostelfiguren des Südportals tragen noch Narben dieser Zeit. Dafür wurde Pierre Viret ein Fenster gewidmet, welches den Reformator zeigt.

Lausanne doit son évolution, son rayonnement et sa croissance aussi grâce à ce mouvement de la Réforme qui déborda très largement les frontières politiques européennes. Les idées issues de la Réforme n’ont cessé de proposer une lecture globale de la société, notamment dans les domaines de la santé et de l’accompagnement des défavorises.

Xavier Paillard

Président du Conseil synodal, Lausanne

Links

Stadt Lausanne: www.lausanne.ch
Tourismusbüro: www.lausanne-tourisme.ch
Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons Waadt: www.eerv.ch
Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund: www.kirchenbund.ch